
Kari, verdattert: Wenn «die Rechten» das Problem sind, warum stehen die Eisen- und Betonbarrikaden dann nicht vor den Moscheen, sondern um die Weihnachtsmärkte herum?
Hätten Feuerwerkskörper, Böller und Raketen vier Beine, ein schwarzes Fell und Namen wie Pitbulll oder Rottweiler, wären sie angesichts der Toten und Verletzten und der Brandschäden, die sie Jahr für Jahr an Silvester fordern, längst verboten. Es gäbe in der Schweiz 26 kantonale Listen mit untersagten Feuerwerkskörpern. Umgekehrt: Verursachten Hunde auch nur ein Hundertstel der medizinischen Schäden wie Kracher, Mörser und Vulkane, Innenminister, Regierungsräte und andere beflissen populistische Politiker hätten vor Jahren schon Gesetze und Initiativen zu deren gänzlichem Verbot lanciert.
Luxus ist auch nicht mehr, was er mal war. Seit sich jeder Investmentbanker, jede Influencerin und jedes It-Girl, jeder Drogenhändler und jeder einigermassen erfolgreiche Sportler Rolex-Uhren, Hermes-Accessoirs, Chanel-Täschchen oder hässliche Balenciaga-Sneakers leisten kann, verlieren die lächerlich teuren Dinger langsam an Prestige und Wert. Ausserdem: die gefälschten Louis-Vuitton-Taschen für 100 Euro sind kaum mehr von echten zu unterscheiden. Und so nähert sich ein Teil der Welt langsam dem diskreten Verhältnis der Schweizer zu Luxus an: Platin-Portugieser, Max Mara ohne Logo, Premium-Client bei der UBS und Jura-Kaffeemaschine. Quiet-Luxury, Swiss style: Man hat’s, aber man zeigt’s nicht.
Haben Sie sich auch überlegt, einen «Dry January» einzulegen? Der Versuch, die Versuchung herauszufordern, wurde in den ersten Tagen des neuen Jahres zur weltweiten Mode. Warum nicht «trocken bleiben» – wenigstens bis Tag 17? Der 17. Januar ist nämlich ein spannender Tag: am 17. des Jahres 1921 wurde erstmals «Die zersägte Jungfrau» aufgeführt. Wichtiger allerdings: am gleichen Datum, nur ein Jahr vorher, begann in den USA die Alkoholprohibition. Und wie die ausging, wissen wir ja (Al Capone lässt grüssen). Auch die Social-Media-Kommentare sind kritisch: «In erster Linie bringt der «dry January» bei uns im schönen Rheingau die Winzer zur Verzweiflung. Sicher, für viele Bekannte wäre er notwendig, aber zum Glück hat das bisher noch keiner durchgehalten.» (Der Kommentar könnte auch aus dem Blauburgunderland stammen.)
Wer gewinnt: Faust, Geld oder Geist? Spannende Zeiten! Putin hätte gerne Ukraine, Baltikum, Georgien & Co. und vernichtet dafür grad für Hunderte Milliarden Material, Land und Menschen. Trump hätte gerne Grönland, Panamakanal und Kanada und wäre bereit, ein paar Hundert Milliarden für Land, Kanal und Menschen zu zahlen. Und Xi Jinping? Hat längst, was er wollte: halb Afrika, weite Teile von Südamerika und Asien, dazu Uran- und andere Minen sowie See- und Flughäfen überall auf der Welt. Es scheint, «De Gschwinder isch de Gschnäller» (oder umgekehrt) sei ein altes chinesisches Sprichwort.
Gelesen und für bedenkenswert befunden: Nicht alles, was gut ist, wird besser, wenn es mehr wird.
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