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Bock-Splitter in Zeiten von Corona - 24. März 2020


Kari, selten so niedergeschlagen wie heute: Was habe ich doch für Pläne gemacht für dieses Jahr. Und was wurde draus? Bertolt Brecht hab ich gelesen: «Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein grosses Licht!Und mach dann noch ’nen zweiten Plan – Gehn tun sie beide nicht.»


Die frivole Gisela hat ausnahmsweise keine Lust auf Satire. Nur auf Traurigkeit. Und Zorn. Ja, auch auf Zorn: In Zagreb weiss «Jemand» nichts Gescheiteres, als den eh von Corona geängstigten Menschen – den Ärmsten obendrein – auch noch ein Erdbeben zu schicken.


Der serbische Präsident Aleksandar Vucic angesichts der Coronakrise (Serbien möchte gern Mitglied der EU werden). «Es gibt keine europäische Solidarität. Es ist nichts weiter als ein Märchen auf Papier. Ich habe mich heute mit einem Brief an die einzigen gewandt, die uns in dieser Situation helfen können: die Volksrepublik China.» Der nächste, der das (in der Vergangenheitsform) sagen wird, wird Salvini sein. Und die Italiener werden zustimmend nicken. Weil’s so war. Damit ist auch klar, wer der Gewinner dieser Krise sein wird: China. Nicht die USA, nicht die EU. Doch wenn das chinesische Gesellschaftssystem die «brave new world» wird, dann helfe uns … wer auch immer, leider wird’s nicht die EU sein.


Gelesen und für richtig befunden: «Dummheit ist keine Frage der Bildung oder Intelligenz. Dummheit ist etwas Genuines. Man kann Dummheit auch nicht lernen. Sie ist angeboren. Hat einer Glück gehabt und kam mit einem silbernen Löffel im Mund zur Welt, muss genuine Dummheit keine Behinderung im Leben sein. Im Gegenteil, sie verleiht ihrem Träger eine Bedürftigkeit, die ihn immunisiert und die Menschen anrührt.» (Man kann mit Googeln herausfinden, wer damit gemeint war.)


Brüssel – das Brüssel der EU-Beamten – macht grad den Eindruck, als hätte jemand ihnen das geliebte Spielzeug weggenommen. Und als hätten sie keine Ahnung, wann und wo sie es verloren haben.


Wenn man die Idioten konsequent wie Idioten behandeln würde – einsperren, büssen, Lieblingsspielzeug beschlagnahmen –, bliebe den Vernünftigen etwas mehr Freiheit.


Erstaunlich und erfreulich: in ernsten Zeiten verliert Ideologie an Bedeutung. Die Linken sind still, die Rechten sind still, die Grünen sind still (bis auf ein paar Ausnahmen), die Kapitalisten sind still. Allerdings: das wird im Herbst sicher rasch wieder ändern. Aber vielleicht finden all die Ideologen dann etwas weniger Beachtung. Wenigstens ein Jahr lang.


Irgendwie tröstlich, dass manchenorts das Leben so weitergeht wie immer. Auch in Zeiten von Corona bietet irgendein Director of allocations der Central Bank of Nigeria ausgewählten Kunden noch immer gerne Hilfe an beim Auslösen von 17 Millionen US$ aus einem nicht genutzten Fonds oder so ähnlich. Life goes on. Normalität, Kriminalität und Obszönität (die Endung passt so gut) haben einen langen Atem.


Der Nachbar, von dem niemand weiss, was in den vielen Kisten und Säcken steckt, die er seit Monaten in seinen Keller schleppt, fragte übertrieben beiläufig: Hatten die Prepper vielleicht doch recht?


Die dumme Frage am Ende: Warum regnet immer nur es – und nie er oder sie?

210 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


hp
Mar 26, 2020

Danke, hat geklappt, erstaunlich und erfreulich treibt auch mich um in den letzten Tagen,mehr mal auf dem Waggel. Typo gefällt mir besser als imBock. Blieb bissig,witzig und gesund.

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peter.schwegler
Mar 24, 2020

Just great, like it or es?

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