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Die Splitter – vom 30. März 2020

Aktualisiert: 9. Mai 2020

Kari, hämisch: Das Wissen darum, dass Quallen 500 Millionen Jahre überlebt haben, obwohl sie kein Hirn haben, macht vielen Menschen Hoffnung. (Die Hoffnung, dass niemand merkt, dass dieser Spruch schon vor 5 Jahren mal in den Bock-Splittern stand, ist nicht unberechtigt. Oder?)


Kritik am Bundesrat oder an Herrn Koch (dem «Schweizer des Jahres in spe») kommt heute nicht gut an. Einer, der sich doch traute, ist der Epidemiologe Marcel Salathé. Na, ja, vielleicht war er zu früh. Andererseits: Solidarität darf Kritik nicht unterdrücken – wie auch umgekehrt. Immerhin war erschütternd, Frau H. (Präsidentin der GDK) im «Club» sagen zu hören, man wisse noch nicht, ob es wirklich einen Unterschied gemacht hätte, wenn man ein paar Tage früher gehandelt hätte. Ganz im Sinne von «schauen wir mal». Und dies zu einem Zeitpunkt, als die Vernünftigen unter uns bereits 10 Tage Social (Physical) Distancing übten. Keine Frage: wir ahnten noch anfangs Februar alle nicht, was kommen würde. Aber schön wäre schon, wenn Gesundheitspolitiker in der Lage wären, eine simple Kurve zu verstehen und danach zu handeln.


Österreichs Kanzler Kurz machte sich kurzzeitig unbeliebt: er «preschte vor» mit dem Lockdown. Die zwei gewonnenen Tage werden bereits jetzt in den Morbiditäts- und Mortalitätskurven Österreichs sichtbar. Hätten Berset, Koch & Co. doch besser bei Kurz spicken sollen?


Das Maskenproblem: Die Behauptung, Masken böten dem «Empfänger» (also demjenigen, der mit infektiösen Tröpfchen «angegriffen» wird) keinen vollständigen Schutz, stimmt zweifellos. Betonung auf «vollständig»! Aber selbstverständlich bieten hundsgewöhnliche Hygienemasken teilweisen Schutz – egal, ob der nun 10, 20 oder 50 Prozent ausmacht und 10, 20 oder 30 Minuten anhält. Die Virologen haben – mit wenigen Ausnahmen – das Problem, dass sie zu Beginn der Corona-Krise verkündeten, Masken schützten nicht, später dann: «nur bei der Quelle» (also nur, wenn der Infizierte sie trägt und damit die Ansteckung anderer verhindert) und jetzt Mühe haben zurückzukrebsen. Immerhin, einige sind inzwischen ehrlich genug zu sagen, dass der ursprüngliche Rat vir allem dem Mangel an Masken geschuldet war. Wobei, die Diskussion erledigt sich eigentlich von selber, wenn ALLE Masken tragen. Dann tendiert die Ansteckung im Alltag gegen Null. Also bitte, (vor allem junge) Leute, tragt Masken. Stellt sie notfalls selber her. Mit Schweizerkreuz, einem Porträt von Che oder Greta (oder Herrn Koch!) – egal.

Keine Ahnung, wer in der Schweiz diesen völlig irrationalen Widerstand gegen das Tragen von Masken überwinden könnte. Wenn nicht Herr Koch, dann vielleicht Roger Federer. Das würde mehr nützen als ein Millionenspende.


In der Politik herrscht Freude allenthalben! Die SVP feiert die geschlossenen Grenzen. Die SP freut sich, dass man endlich Geld à gogo verteilen darf. Die Grünen ergötzen sich an tausenden gegroundeten Flugzeugen. Die CVP jubelt über die tagtäglich in der Stube vereinten Familien. Die FDP frohlockt, dass nichts geht ohne Banken.


Die Zeit wird kommen, da wir bedauern, dass alle jene, die jetzt zuhause bleiben müssen, eines Tages wieder auf die Strasse dürfen.


Viele haben grad nichts zu tun und haben dafür viel Zeit zum Nachzudenken. Das kann problematisch werden, wenn die Falschen nicht auf harmlosere Tätigkeiten ausweichen.


Der dumme Spruch am Ende: Hätte, hätte, Schmerztablette.

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