Kari, verwirrt: Wenn noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, heisst das, dass alle noch oben sind?
Er hat niemals so viel falsch gemacht, wie man ihm vorgeworfen hat. Christian Amsler mit so wenigen Stimmen zu demütigen, muss andere Motive haben. Vielleicht fehlte ihm am Ende etwas das dicke Fell gegenüber hämischen persönlichen Vorhaltungen, aber es bleibt der Verdacht, da hätten einige ihm ihr Kreuzchen vor allem deshalb verweigert, um jemandem mit (möglicherweise zu) grossen politischen Ambitionen, eins auszuwischen. Es macht eben insgeheim ebenso Freude, «Grossen», Ehrgeizigen und Erfolgreichen zu huldigen wie sie scheitern zu sehen.
In Zeichen von Corona kann so ein Satz schon mal fallen: «Man muss eine gewisse erhöhte Freiwilligkeit einfach erzwingen.» Tja, das wird Impfgegner kaum beruhigen.
Eine Folge der Corona-Krise: die Leute sterben nicht nur im Spital, sondern vermehrt auch auf rotweissroten Wanderwegen in den Bergen. Denn so manch verhinderter Italien- oder Frankreichurlauber weicht heuer auf die Berge aus. Und vergisst, dass man auf dem Rotstock andere Schuhe braucht als zum Strandwandern in Jesolo und dass Trittsicherheit und Schwindelfreiheit am Strand von Leucate-Plage etwas weniger wichtig sind als auf dem Hohen Kasten. Makaber «positiv» ist der diesjährige Hobbywanderer-Boom in den Schweizer Bergen eigentlich nur für die Rega und andere professionelle Rettungsorganisationen. Die rechnen in einem Durchschnittsjahr mit gut 50 Toten und 25'000 Verletzten. Im Corona-Jahr 2020 dürfte die Rettungskonjunktur deutlich zulegen.
Sie erinnern sich: Toilettenpapier war in den Kalenderwochen 10, 11 und 12 ausverkauft. Unser Toilettenpapierbedarf ist deswegen allerdings ganz und gar nicht gestiegen. Deswegen haben viele heute noch Vorräte für Monate im Keller. Im Mai 2020 brach der Verkauf von Toilettenpapier um mehr als 30% ein gegenüber dem Durchschnitt der letzten sechs Monate. Einige Hersteller meldeten gar Kurzarbeit an!
Charles Bukowski zum Zweiten: «Ich mag Hunde lieber als Menschen. Und Katzen lieber als Hunde. Und mich, besoffen in meiner Unterwäsche aus dem Fenster schauend, am liebsten von allen.»
Fände man’s nicht auf der Website www.evangelisch.de/ würde man’s nicht glauben. Württembergs Kirche wirbt für eine noch bessere Willkommenskultur. Das über 200 Seiten dicke Buch «Ich ein Fremder gewesen. Mission zwischen Fluchtursachenbekämpfung und Willkommenskultur» endet mit kulturellen Tipps zum Umgang mit Menschen aus orientalischen Ländern: Seinen Hund solle man zu Hause lassen, da Hunde als unrein gelten, seinem Gegenüber solle man nie direkt widersprechen, und Händeschütteln mit Personen des anderen Geschlechts sei tabu. Sie spinnen, die Germanen. Nur Houellebecq würde es wohl achselzuckend zur Kenntnis nehmen; er hat’s in seinem Roman «Unterwerfung» prophezeit.
Ein (sympathischer, aber äusserst übergewichtiger) Freund: «Im Kühlschrank lacht die Sonne.»
Der dumme Spruch am Ende: Bier hinterlässt wenigstens keine Rotweinflecken.
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