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AutorenbildRichard Altorfer

Altorfers Splitter – 21.12.2020


Kari, C2H5OH-selig: Es gibt Weine, die werden mit den Jahren besser. Und es gibt Jahre, die werden nur mit Wein besser.


Den roten, noch nicht von grauen Zuwanderern bedrängten Nussäffchen ist Corona sowas von egal. Sie tummeln sich im Garten, immer so um die Mittagszeit, kopfüber runter vom Baum in die vom Quittenbaum gelbgrün und vom Nussbaum braun belaubte Wiese, wo Rabe Ralf leicht arrogant schreitend nach Nüssen Ausschau hält und sich der Grünspecht (ach, der jetzt auch – gestern war’s Kollege Bunt- und vorgestern der elegantöse Schwarzspecht) an einer Nuss versucht. Buscheschwanz zum Fragezeichen hoch, noch ein Hoppser und stopp. Nüsschen hier? Klar, schnapp und weg. Andere Leute mögen sie Eichhörnchen nennen, für uns sind sie unsere lustigen, behende von Baum zu Baum hüpfenden, richtigen salemschen oder gibraltarischen Berberäffchen punkto Entertainement mindestens ebenbürtigen Nussäffchen. Fürs coronagetrübte Gemüt fast so heilsam wie ein Antidepressivum (oder zwei Glas Wein … s.o.).


Zum Wort des Jahre 2020 müsste man eigentlich das Adverb «nur» wählen. Weil es das am häufigsten unausgesprochene und ungeschriebene, aber trotzdem omnipräsente Wort ist, hin und wieder schlaumeierisch ersetzt durch ein abwiegelndes «vor allem». Beispiel gefällig? Voilà: «Es trifft ja «vor allem» die Alten.»


Seit Corona unser Leben weitgehend bestimmt, erweiterte sich unser Wortschatz um rund 1000 Wörter: Neologismen (also Neuschöpfungen), aber auch altbekannte Wörter mit neuer Bedeutung hören und lesen wir täglich. Von der Alltagsmaske über die Coronalüge, den Ellbogengruss, das Geisterturnier, den R-Wert, das Schlafschaf, den Spuckschutz oder den Wellenbrecher-Shutdown bis zur Zwei-Haushalte-Regel. Hätten Sie genauso nebenbei 1000 Wörter Suaheli (Kiswahili) gelernt, wüssten Sie jetzt, was «Kaa na afya!» heisst und könnten antworten «Asante! Wao pia.»


Onkel Hugo, grundsätzlich pharmakritisch: Ich vertraue vorläufig nur dem Pfizer-Impfstoff. Pfizer hat Viagra entwickelt. Und wer «Tote» zum Leben erwecken kann, kann wohl auch Lebende schützen.


Für Menschen mit Flugangst gibt es eine Lösung: sie lassen sich von ihrem Haustier begleiten. Das vermittelt Ruhe und Sicherheit. Aber natürlich nur, wenn’s in der Kabine mitreisen darf. Die US-Fluggesellschaften gestatteten deshalb immer mehr Passagieren, ihr ärztlich als «emotional support animal» klassifiziertes Lieblingstier mit in die Kabine zu nehmen. Das führte allerdings zu grotesken Situationen, denn nicht immer waren Mieze oder Fifi (also Katze oder Hund) die rettenden Kompagnons. Gelegentlich war’s … ein Truthahn, die Hausratte oder eine kleine Würgeschlange. Es soll sogar vorgekommen sein, dass das Pony als «emotional support» mit in die Kabine gelassen wurde. Seit Kurzen hat nun das amerikanische Transportministerium solch tierischem Treiben Einhalt geboten.


Der dumme Spruch am Ende: Leb dein Syndrom!

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