Kari, ziemlich boshaft: Man ist nicht grün, weil man ein Intellektueller ist. Das bilden sich manche Grüne nur ein. Die meisten halten sich für Intellektuelle, weil sie grün sind.
Wenn Bundesrätin Sommaruga einen verdienten Parteikollegen (Christian Levrat) ohne Erfahrung in der Wirtschaft zum Verwaltungsratspräsidenten der Schweizer Post ernennt, einem der grössten Arbeitgeber der Schweiz, dann nennt man das «Filz». Und Sommarugas Hinweis, Bundesrätinnen und Bundesräte anderer Parteien hätten das früher genau gleich gemacht, macht die Sache nur schlimmer. Weil er stimmt. Denn dass beispielsweise die Swissair hopps ging, war ja keineswegs Schuld der SP, sehr wohl aber Folge von (damals liberalem) Filz. Filz ist eben – genau wie Korruption – parteiunabhängig schädlich. Und leider parteiunabhängig gängig. Schade, dass das auch für Lernunfähigkeit gilt.
Eine deutsche Geschichte: Evelyn F. arbeitete 38 Jahre als Krankenschwester, wurde dann krank und bezieht jetzt in einer deutschen Grossstadt eine Rente von knapp 1000 Euro. In einem Leserbrief fragt sie, ob die Leute sich vorstellen können, was für ein Gefühl sie beschleiche, wenn sie lese, dass ein 21-jähriger somalischer Ex-Pirat, der mit Granatwerfern und Kalaschnikows auf Leute geschossen habe, heute in derselben Stadt als Flüchtling mit genau dem gleichen Geldbetrag unterstützt werde. Es meint eine kritische Journalistin dazu: «Die grösste Wut bei den Menschen entsteht nicht aus Fremdenhass oder Angst vor Terror und Kriminalität. Die grösste Wut entsteht durch das Gefühl von Ungerechtigkeit.» Dem ist nichts beizufügen.
Bullshit der Woche: «Unser Bestreben ist es, besser zu werden.»
Die frivole Gisela hatte an der Schöpfung schon immer so manches auszusetzen. Sie habe beispielsweise nie verstanden, warum die Welt nicht auch ohne Zecken und Viren auskäme. Ein Einwand, dem man als Hundebesitzer und potenzielles Corona-Opfer nur zustimmen kann. Diesmal aber hat sie’s mit der weiblichen Anatomie: Wenn ein Architekt die Abwasserleitung unmittelbar neben der Säuglingsstation platziere, nenne sie das Pfusch. Man(n) überlegt kurz, schweigt betreten und denkt dann: So ganz Unrecht hat sie nicht.
Onkel Hugo, nicht mehr der Jüngste, meint, es sei ihm noch nie so gut gegangen wie während der Corona-Shutdowns. Endlich habe er Ruhe und könne machen, was er immer schon gerne wollte: zuhause rumhängen, Zeitung lesen, telefonieren, aus dem Fenster schauen. Keiner, der ihn zu einem Spaziergang oder zum Nachtessen überreden wolle oder seinen Besuch genau dann ankündige, wenn er grad allein etwas «bäschele». Niemand, der beleidigt sei, wenn er einen Termin absage. Und Geld brauche er auch viel weniger. Hugo grinst zufrieden. Hugo ein Misanthrop («Menschenfeind»)? Ein wenig glaubt man’s ihm. Aber nur ein wenig.
Der dumme Spruch am Ende: Männer sind primitiv, aber glücklich.
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