Kari, sinnend: Wie ich den diesjährigen Silvester erlebt habe? Etwa so wie einen dahergelaufenen November-Donnerstag.
Amerika ist ein Übel los. Hat es eingetauscht gegen einen netten älteren, leider leicht datterigen Herrn, der die USA «heilen» will. Man möchte ihm gerne gönnen, dass das gelingt. Aber heilen mit den Mitteln, die «das Übel» überhaupt erst hervorgerufen haben? Das kann nicht gut gehen. 74 Millionen Amerikaner haben in ihrer Mehrzahl nicht für Donald Trump, sondern gegen «das Establishment» gestimmt. Und wen präsentiert die neue Führung als «Heiler»? Genau dieses Establishment: die Obamas, die Clintons, die Bushs, die superreiche eingebildete Hollywood-Prominenz, Show-Biz-Top-Shots wie Lady Gaga. Ein Donald-Trump-Ersatz mit Manieren, einem Anflug von Intelligenz und Empathie und etwas geschickter im Lügen als das irre Original könnte es in vier Jahren leicht haben, Joe und Kamala zu überflügeln. (Ein Glück nur, dass es diese Kombination kaum gibt.)
Ein weiser Mann sagte einst: Nichts.
Das Gesundheitsparadox: Nur weil wir älter werden als unsere Vorfahren, erkranken wir überhaupt am Sars-CoV-2. Vor ein paar hundert Jahren starben Grossvater und Grossmutter mit durchschnittlich 45 Jahren – viel zu jung für «unser» Corona-Virus. Mit andern Worten: Das Coronavirus hatte vor 500 Jahren keine Chance. Schlecht für das Virus, gut für die Grosseltern (na ja, wie man’s nimmt, sie hatten wenig von diesem Vorteil, da sie dafür ja tot waren …). So ändert sich die Welt. 2020 ist ein Drittel von uns ist über 65. Gut für das Virus, schlecht für uns (na ja, wie man’s nimmt …).
Bundesrats-Pressekonferenz reloaded: 1. Die Lage ist ernst. 2. Der Bundesrat ist besorgt. 3. Wir beobachten die Entwicklung genau. 4. Vermutlich sind weitere Massnahmen nötig. 5. Alles Weiteres liegt in der Kompetenz der Kantone. 6. Wir informieren Sie wieder in einer Woche.
Corona auf e-Bay: «Tausche Playstation 5 gegen Impftermin.»
Wenn etwas völlig Selbstverständliches gesagt, die Banalität des Gesagten aber nicht offenbar werden soll, dann lädt man am besten eine Ethikerin (notfalls einen Ethiker) ein in die Runde. Als Angehörige(r) dieser Berufung darf man fast jeden Allgemeinplatz nicht nur ungestraft, sondern begleitet von ehrfurchtsvoller Zustimmung von sich geben. Sogar Binsenweisheiten wie «Die Covid-Krise zeigt, dass der Tod zum Leben gehört.»
Manchmal sind Funktion, Sparsamkeit (an Ideen und Geld) und Ästhetik einfach nicht miteinander vereinbar. Manchmal muss man sich für das eine oder andere entscheiden. Man wünscht sich, die Verantwortlichen möchten diese Einsicht bei der Neugestaltung des Herrenackers beherzigen. Die missratene Rheinuferpromenade vor Augen sollte das eigentlich möglich sein.
Der dumme Spruch am Ende: Es kommt in den besten Familien vor.
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