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Altorfers Splitter

Autorenbild: Richard AltorferRichard Altorfer

Kari, nüchtern: Nicht jeder, der einen Plan B hat, hatte auch einen Plan A.


«If you see all grey, move the elephant!» (Indisches Sprichwort, depressiven Politikern, z.B nach Rahmenabkommen-Aus oder Post-CO2-Gesetz-Blues, zur Seelenhygiene empfohlen)


Man kann zu rot auch «blau» sagen. Man kann diesen Sprachwechsel sogar verordnen. Dumm nur: Wer rot «blau» nennt, ändert absolut nichts an der Farbe Rot. Selbst wenn die Leute in Zukunft zu rot «blau» sagen, werden sie weiterhin rot meinen. Anders gesagt: Wer glaubt, gesellschaftliche Veränderungen liessen sich durch sprachliche Vorschriften «von oben» erzwingen, soll's halt glauben. Der Versuch kostet Zeit und Energie, wirkt lächerlich und autoritär und wird Schiffbruch erleiden. Sprache ist die Abbildung der Welt um uns herum, sie ist nicht Bedingung dafür und sie ändert sie nicht.


In den nächsten 30 Jahren wird die Weltbevölkerung um etwa 1 Milliarde wachsen. Das sind 1000 Millionen. Um weitere Zersiedelung und Landverbrauch zu verhindern, siedelt man die Milliarde am besten in verdichtet gebauten Städten an. Nur: 1'000'000'000 geteilt durch 30 Jahre heisst: es müssen Jahr für Jahr zehn Städte für je 3 Millionen Menschen entstehen oder: während 30 Jahren jeden Monat(!) eine Stadt wie Athen (im Januar), Mailand (im Februar), danach Kiew, Lissabon, San-Francisco, Berlin, Rom, Caracas, Kuweit, Izmir, Hanoi und (im Dezember) Vancouver. Jahr für Jahr für Jahr. Am besten CO2-neutral, vermutlich dank Co-Gardening, Co-Working, Co-Living und Co-Mobility. Das Problem dahinter, auch in der Schweiz, wo es sich identisch stellt, einfach mit drei Nullen weniger, lässt sich in zwei Worte fassen, die ein Freund aus Italien schon vor dreissig Jahren aussprach: «Siamo troppi!»


Politiker lösen bevorzugt Probleme, deren Entstehung sie mitverursacht haben.


Der Vorschlag eines Lesers, die Splitter durch Bibeltexte zu ergänzen, kommt einem Agnostiker eher quer in den Tag. Bis ein Textvorschlag kam, der so aktuell ist wie kaum ein anderer – zumindest wenn man ihn der heutigen Zeit anpasst: «Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr versperrt den Zugang zur neuen Welt (Gottes) vor den Menschen. Ihr selbst geht nicht hinein und ihr hindert alle, die hineinwollen.» (Matthäus 23,13) Es ist heute offenbar wie vor 2000 Jahren: die Scheinheiligen regieren die Welt: jene, die allen andern vorschreiben möchten, wie sie zu leben haben – ohne sich selber daran zu halten. Heute würde Revoluzzer Jesus nicht im Tempel «ausrufen», sondern in Parlamenten, Medienhäusern und vor Parteizentralen. Vielleicht würde er sogar sagen: «Nicht die Diebe sind das Übel dieser Welt, sondern die Scheinheiligen!»


Ich bin für ein striktes Tempolimit – beim Posten, Twittern und Liken feuriger Glaubensbekenntnisse.


Der dumme Spruch am Ende: Die Schweiz an der Fussball-EM 2021: Geh-heim-Favorit – mit Lizenz zum Bleiben!

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